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Das kleingewerbelastige Gebäudekonglomerat am Gleisfeld der Luzerner Rösslimatte ist ein Musterbeispiel für Aneignung und Improvisation. Massive Baracken mit baufälligen Anbauten gesellen sich zu vorgefertigten Blechbauten in der Eleganz italienischer Palazzi. Das Projekt schliesst die bunte Mischung aus Kreativgewerbe und Handwerk auf der Südseite mit einem funktionalen Ungetüm in festlichem
Gewand ab. Das Gesellschaftshaus, eine ebenso heterogene wie produktive Kombination aus Theater- und
Konzertsälen, sowie Werkstätten und Gastronomieangeboten, bildet zusammen mit dem Konzertlokal «Schüür» ein neues Kulturzentrum.
Als „Architektur ohne Architekten“ bezeichnen Bernd und Hilla Becher die Industriemonumente in ihren Fotoserien. Trotzdem wohnt den Bauten eine Spannung inne, die nicht nur komponiert wirkt, sondern bei genauerer Betrachtung Assoziationen an klassische Themen der Baukunst und der zeitgenössischen Architekturproduktion weckt. Der Gedanke dieses Reichtums als Resultat eines funktionalen Pragmatismus dient diesem Projekt als Vorbild.
Ähnlich der systematischen Abfolge von Produktionsabläufen in den «Aufbereitungsanlagen», entspringt die Volumetrie des Gesellschaftshauses einer inneren Logik, die sowohl programmatische als auch räumliche Qualitäten würdigt. Die Konstellation der Volumina ergibt einen hofartigen Einschnitt, der vom Bühnenhaus des Theaters geprägt wird. Sowohl vom grossen Saal innen als auch vom Hof aussen her bespielbar, macht das Bühnenhaus im Aussenraum verschiedenste Nutzungen vom Openair-Konzert bis zum Fest hin möglich.
Die theatralische Umhüllung verschleiert die Materialität im Innern geschickt. Die Tragstruktur ist als Holzskelettbau mit aussteifenden Betonkernen konzipiert. Die mehrteiligen Gabelstützen erlauben eine Verschränkung der einzelnen Gebäudetrakte, ohne vom Holzbauraster abweichen zu müssen.
Die textile Wirkung der Eternitfassade ist nicht reines Abbild von Kompositionswille und Proportionierung, sondern aus tektonischen Eigenschaften der Fassadenbekleidung entwickelt. Das farbige, geschuppte Kleid wird einem Betonsockel «übergeworfen» und zeigt eine subtile Schattenwirkung, welche die Fragilität der Hülle betont. Die Fugen zwischen den grossformatigen Eternitplatten werden durch kontrastierende Plattenstreifen verdeckt.
Gewand ab. Das Gesellschaftshaus, eine ebenso heterogene wie produktive Kombination aus Theater- und
Konzertsälen, sowie Werkstätten und Gastronomieangeboten, bildet zusammen mit dem Konzertlokal «Schüür» ein neues Kulturzentrum.
Als „Architektur ohne Architekten“ bezeichnen Bernd und Hilla Becher die Industriemonumente in ihren Fotoserien. Trotzdem wohnt den Bauten eine Spannung inne, die nicht nur komponiert wirkt, sondern bei genauerer Betrachtung Assoziationen an klassische Themen der Baukunst und der zeitgenössischen Architekturproduktion weckt. Der Gedanke dieses Reichtums als Resultat eines funktionalen Pragmatismus dient diesem Projekt als Vorbild.
Ähnlich der systematischen Abfolge von Produktionsabläufen in den «Aufbereitungsanlagen», entspringt die Volumetrie des Gesellschaftshauses einer inneren Logik, die sowohl programmatische als auch räumliche Qualitäten würdigt. Die Konstellation der Volumina ergibt einen hofartigen Einschnitt, der vom Bühnenhaus des Theaters geprägt wird. Sowohl vom grossen Saal innen als auch vom Hof aussen her bespielbar, macht das Bühnenhaus im Aussenraum verschiedenste Nutzungen vom Openair-Konzert bis zum Fest hin möglich.
Die theatralische Umhüllung verschleiert die Materialität im Innern geschickt. Die Tragstruktur ist als Holzskelettbau mit aussteifenden Betonkernen konzipiert. Die mehrteiligen Gabelstützen erlauben eine Verschränkung der einzelnen Gebäudetrakte, ohne vom Holzbauraster abweichen zu müssen.
Die textile Wirkung der Eternitfassade ist nicht reines Abbild von Kompositionswille und Proportionierung, sondern aus tektonischen Eigenschaften der Fassadenbekleidung entwickelt. Das farbige, geschuppte Kleid wird einem Betonsockel «übergeworfen» und zeigt eine subtile Schattenwirkung, welche die Fragilität der Hülle betont. Die Fugen zwischen den grossformatigen Eternitplatten werden durch kontrastierende Plattenstreifen verdeckt.